Die Gründung des Blexer Turnerbundes
Sicher und urkundlich nachweisbar ist die Tatsache, dass der Blexer Turnerbund im Jahr 1907 von Carl Michaels, Otto Michaels, Eduard Böger und Carl Michels gegründet wurde.
Bis zu diesem Zeitpunkt bestand in der alten Gemeinde Blexen nur ein Turnverein, nämlich der bereits 1864 gegründete TV Schweewarden. Die turninteressierten Blexer Bürger mussten die beschwerliche Anfahrt nach Schweewarden auf sich nehmen, wenn sie ihrem Sport nachgehen wollten.
Diesem Übelstand wurde im April 1907 durch die Gründung des "Turnerbund Blexen", später in "Blexer Turnerbund" umbenannt - abgeholfen. Bis zum Erwerb der ehemaligen Blexer Schule (jetzt alte Turnhalle) im Jahre 1926 wurde zunächst in Wedels Hotel (jetzt SPAR), später abwechselnd in Wedels Hotel und bei Enno Claaßen (jetzt "Zur Alten Eiche") geturnt (siehe dazu "Der BTB und seine Übungsstätten").
Eine Besonderheit in der BTB-Vereinsgeschichte stellen die Jahre 1933 bis 1948 dar: Im April 1933 wurde der seit 1919 in Einswarden bestehende Arbeiter-Turn-und-Sportverein aufgelöst; seine Mitglieder schlossen sich dem Blexer Turnerbund an und betrieben hier als selbstständige Abteilung den Fußballsport bis 1945. Dann kam es umgekehrt: in den Wirren nach Kriegsende 1945 löste sich der BTB auf, und es bildete sich der TuS Einswarden, dem wiederum die Blexer Turner als selbstständige Abteilung beitraten. Daraus erklärt sich auch die Tatsache, dass Hanni Grube als Turnerin während dieser Zeit vorübergehend stellvertretende Vorsitzende des TuS Einswarden war.
Erst 1948 trennten sich die Turner in gütlichem Einvernehmen vom TuS Einswarden, wobei vereinbart wurde, dass der TuS keine Sportart außer Fußball, der BTB dagegen alle Sportarten außer Fußball betreiben dürfe. Der BTB formierte sich neu unter der Leitung von Adolf Schlüter, was allerdings gar nicht so einfach war.
Vereinsgründungen mussten damals noch von der Militärregierung genehmigt werden. Ein entsprechender Antrag mit Datum vom 31. März 1949 - unterzeichnet von Adolf Schlüter, Willi Mohs und Kurt Grube - wurde zunächst von der Militärregierung mit der Aufforderung beantwortet, eine neue Satzung vorzulegen, da die alte Satzung "nationalsozialistisches Gedankengut" enthalte.
Auch die daraufhin vorgelegte neue Satzung fand nicht die uneingeschränkte Zustimmung. Der Sachbearbeitende englische Offizier muss schon damals ein engagierter Vorkämpfer für die Gleichberechtigung gewesen sein, denn in seinem - in Englisch verfassten und auf der Rückseite übersetzten - Brief heißt es u. a.:
"Wir nehmen an, dass Personen beiderlei Geschlechts Mitglieder werden können, und doch ist in §9 keine Frauenführerin erwähnt. Es ist bestimmt wünschenswert, eine Frau im Vorstand zu haben, wenn Frauen auch Mitglieder des Clubs werden können. Ein Mann könnte niemals wirklich den Standpunkt einer Frau vertreten."
Nachdem auch diese Unebenheiten ausgebügelt waren, erteilte die Militärregierung mit Datum vom 05.Oktober 1949 die Genehmigung zur Neugründung des BTB, und dieser begann sein neues Leben und Wirken unter Leitung von Adolf Schüter.
An herausragenden sportlichen Leistungen hat es im BTB nie gemangelt. Schon vor dem 2. Weltkrieg waren die Turner, die Leichtathleten, die Faustballer und die Handballer in näherer und weiterer Umgebung bekannt und gefürchtet, und auch nach der Neugründung 1949 kam es zu neuen Glanzleistungen in allen Disziplinen. Dabei hatten und haben auch die 1963 hinzugekommenen Tischtennisspieler und seit 1976 auch die Schwimmer ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.
Hier haben sich nach der Gründung die Tennissparte und nach der Neugründung die Taekwon-Do Sparte nahtlos eingefügt.